Vor ein paar Jahren spielte ich „Dark Souls III“ zum ersten Mal ganze 6 Stunden lang – ich kam bis zum zweiten Boss, wurde #besigt und habe entmutigt aufgegeben. Nun, nachdem mir Elden Ring das Soulslike-Genre sehr schmackhaft gemacht hat, habe ich mich wieder herangetraut und war stark positiv überrascht.

Nach wenigen Stunden entfaltet sich eine regelrechte Sogwirkung; die extrem flüssige Steuerung, das Aufleveln und Bosseklatschen machen ungeheuer Spaß. Alsbald komme ich wieder bei Vordt vom Nordwindtal an, der mich einst so schmählich vernichtet hat. Und siehe da – beim ersten Versuch geschafft, was man einmal in Elden Ring erlernt hat, verschwindet auch nach einjähriger Pause von der Soulsreihe nicht. Auch viele der folgenden Bosse bereiten mir keine nennenswerten Schwierigkeiten, das ändert sich erst schlagartig beim optionalen Zwei-Phasen-Kampf mit dem Namenlosen König und einigen DLC-Bossen. Um Spoiler zu vermeiden, gehe ich nicht auf einzelne Gegner oder Orte im Detail ein.

Malerisch schöne und sehenswerte Landschaften erstrecken sich rund um die zahlreichen Aussichtspunkte in den einzelnen Gebieten. Natürlich sind auch der klassische Giftsumpf, Friedhöfe, Gruften und gigantische Festungen dabei. Als ganz besonders spannend empfinde ich den Aufbau der eisig-kalten Krähendämonen-Siedlung aus dem zweiten DLC. Dort läuft man auf kleinen Holzpfaden schrittweise immer höher, erst auf die Dächer, dann weiter nach oben. Gestaltet ist das Dorf ähnlich der verwinkelten Untoten-Siedlung vom Anfang des Hauptspiels, so etwas liebe ich einfach immer.

Nicht nur die Angriffs-Animationen des Charakters gehen flüssig ineinander über, auch die Kartenabschnitte sind logisch durch Abkürzungen miteinander verknüpft, sodass sich trotz des halbwegs linearen Aufbaus eine Art Open-World-Stimmung einstellt. Gepaart mit dem gotischen Baustil vieler Gebäude setzt die exzellente englische Synchro die düstere Lore des Spiels schön in Szene. Verständlich ist die Geschichte zwar genauso wenig wie in Elden Ring, wenn das Wiki nicht gerade ein zweites Zuhause des Spielers ist, aber beim perfekten Gameplay auf der anderen Seite fällt das nicht sonderlich ins Gewicht.

PvP ist nicht wirklich mein Ding, ganz besonders nicht in Einzelspieler-Titeln wie hier. Dennoch weiß ich die kreative Wahl des Ersetzens eines NPCs in einem gewissen DLC-Bosskampf durch einen zufällig beschworenen echten gegnerischen Spieler zu schätzen. Das hätte ich wirklich nie erwartet; in den restlichen Gebieten ist mir das ständige Gerufenwerden und Einfallen von PvP-Gegnern jedoch einfach zuwider. Man könnte das Spiel auch komplett offline spielen, so wie ich es bei Elden Ring getan habe, also ist es kein so wichtiger Nachteil.

Wo ich gerade bei weniger guten Spielelementen bin – ein nerviger Bug ist das Verlieren des Lock-on-Fokus, wenn ein Gegner zu nahe kommt. Das Problem hat mir schon ein paar Bosskämpfe versaut und ist in Anbetracht der ansonsten tadellosen Steuerung inakzeptabel. Der einzige andere Bug, der mir über den Weg gelaufen ist, hat mit dem Rennen zu tun. Wenn man dabei gegen einen festen Gegenstand läuft oder kurz an einer Wand hängenbleibt, „rennt“ man dauerhaft mit einer sehr langsamen Geschwindigkeit weiter, bis man den Knopf loslässt und erneut losrennt.

Insgesamt eine sehr lohnenswerte Spielerfahrung, man wird auch außerordentlich schnell süchtig davon. ;)

Achievements: 100 %
Gespielte Fassung: Windows-Version (Deluxe Edition) unter Linux

Reviewed on Jan 13, 2024


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