Man muss sie mögen, die Spiele der Piranha Bytes. Wer hier unbedarft rangeht und einen Titel auf AAA-Niveau erwartet, wird wohl zwangsläufig enttäuscht. Dafür sind die Animationen zu abgehackt, die Bewegung zu ungenau und schwerfällig, das Zielsystem frustrierend, die Grafik zu altbacken obwohl die Performance gerne mal in den Keller geht und die Story nicht sonderlich packend.

Wer allerdings darüber hinweg sieht und bedenkt, dass ein kleines Studio aus Deutschland eine spannende Open World, mit zig interessanten Lokationen, Abenteuern und einer guten Prise Humor zusammengezimmert hat, kann durchaus seinen Spaß haben. Auch wenn mich die behäbige Dynamik von Jax oftmals fluchen ließ. Hier noch eine Ruine durchsucht, im nächsten Hochhaus zwei, drei wertvolle Artefakte eingesammelt, am Flusslauf die paar Banditen zusammenkloppen und... huch! Ich hab ja wieder Attributspunkte und kann einen Level aufsteigen, um mir eine neue Fähigkeit anzueignen.

Das Spiel weiß zu motivieren und bleibt immer fair. Ich bin generell ein Fan von nicht skalierenden Gegnerleveln. Aber leider hat mir das Stolpern und Verfehlen von Jax's Angriffen immer wieder die Lust genommen, weiter zu machen. Außerdem verstärken die ungelenken Animationen und Gesichtszüge die Uncanny Valley. Ich fühlte mich zwar unterhalten, musste aber bis zum Ende der Geschichte hin auch immer wieder genervt den Controller aus der Hand legen.