Kleines, aber sehr unkonventionelles Adventure-Spiel, das sich über seine gut geschriebenen Charaktere und Dialoge versucht auszuzeichnen.

Das Problem dabei ist, dass die Mechaniken des Dialogsystems verhindert haben, dass ich wirklich die Dialoge so wertschätzen konnte, wie sie es alleine vom Inhalt verdient hätten. Denn man hat wirklich nur sehr wenig Zeit um selbst in komplett unkritischen Situationen eine Dialogoption auszuwählen. Wählt man nämlich zu früh, dann fällt man seinem Gegenüber komplett ins Wort. Ein natürlicher Redefluss entsteht dadurch nie, was das gigantische Potenzial dieses Spiels komplett neutralisiert.

Denn in Sachen Atmosphäre und "Vibes" hat Oxenfree einiges zu bieten. Das liegt neben den starken Charakteren auch an der hübschen Optik und passender Musik, die allerdings leider nicht immer gut abgemischt sondern oft viel zu laut ist.

Die eigentliche Geschichte des Spiels beginnt sehr spannend und hat schnell meine Neugier geweckt. Diese Spannung trägt sich über die 4 Stunden Spielzeit gut durch, allerdings war mein Ende dann absolut nicht zufriedenstellend. Die Fragen, die aufgeworfen wurden und das Geheimnis der Insel so spannend gemacht haben wurden (in meinem Ende) nicht beantwortet und am Ende hat es sich so angefühlt als ob jegliches Handeln keine wirklichen Konsequenzen gehabt hat.

Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass ich froh bin dass es Spiele wie Oxenfree gibt, die neue Wege fürs Videospiel-Storytelling erforschen, aber das Gesamtpaket hat für mich zu gravierende Schwächen gehabt um es wohlwollender in Erinnerung zu behalten.