Hoa ist ein märchenhaft schönes Bilderbuch, bei dem man fürs Umblättern Geduld und Ausdauer benötigt, aber diese der Mühe wert ist, weil man immer wieder überrascht wird.

Scrollcat Studio ist in ihrem Artdesign ein wahrer Edelstein gelungen, der in vielen Nuancen funkelt. Der Ghibli Style ist entzückend, es wird viel Wert auf die kleinen Dinge gelegt und diese werden liebevoll in den Animationen und Leveldesigns detailliert dargestellt, die Kompositionen von Johansson verbinden Melancholie und Hoffnung in ihren Klängen und wenn man sich die Zeit nimmt, ist es entspannend und entschleunigend.

Die Steuerung von der kleinen Fee Hoa (vietnamesisch für Blume) fällt zunächst etwas schwer. Mittlerweile ist man in Videospielen eher Zeitdruck und Schnelligkeit gewohnt. Dieses Denken muss man bei Hoa unterbinden und sich für die Fortbewegung Zeit nehmen und lassen. Manchmal kann diese Steuerung dadurch etwas für Frust sorgen. Da man nicht sterben kann, verliert man nicht viel Zeit, aber an der eigenen Ausdauer nagt es etwas.

Das Gameplay an sich ist recht simple. Ein Plattformer mit nicht all zu schweren Rätseln, jedoch sind die Ideen innovativ und entzückend.

Die Handlung in ihrer Gesamtheit hält wenig Überraschendes bereit und in meinen Augen werden nicht alle Fragen am Ende geklärt. Die Wesen haben wenig Tiefe, sind aber wieder in ihrer Darstellung und ihrem Dialog mit Hoa sehr herzerwärmend.

Auch wenn ich ab und zu bei Hoa Phasen hatte, in denen ich mir einen schnelleren Ablauf gewünscht hätte, hab ich keine Minute der 3-4 Stunden Spielzeit bereut. Das kleine Blümchen verbindet einen mit dieser zauberhaften, klangvollen Welt und ihren fürsorglichen Wesen darin. Das Ende lässt einen nachdenklich zurück.
Jedoch ist das gut, oder was meint Ihr?

Reviewed on Jan 30, 2022


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