Ich habe mich richtig darauf gefreut dieses Spiel zu spielen, da mir Sunless Seas sehr gefallen hat. Leider hat das Spiel nicht ganz meine Erwartungen erreicht, obwohl es generell nutzerfreundlicher ist als sein Vorgänger.
Beim Vorgänger war ich allerdings so schlau aufzuhören, als ich merkte, dass weiterer Fortschritt einiges an Grind erfordern würde. Da das Endziel bei diesem Spiel deutlich klarer ist habe ich mehr Stunden in das Spiel investiert, als mir lieb ist. Von den fast 100 Stunden die ich gebraucht habe um das wahre Ende zu erreichen, waren ungefähr 60 ziemlich langweilig, weil vor allem am Anfang Geld verdienen etwas langwierig ist.
Die Sache ist halt, dass das Spiel auch sehr atmosphärisch sein kann und dann ist halt auch wirklich gut. Im Prinzip handelt es sich um einen spielbaren Roman, wo man seine eigene Reise durch eine okkulte und mysteriöse Welt erlebt.
Die Hintergrundgeschichte der Welt gefällt mir sehr gut, auch wenn sie mir manchmal etwas zu britisch ist. Man kriegt manchmal richtig Lust eigene Fan-Storys zu der Welt zu schreiben.
Sterben fand ich in Sunless Skies tatsächlich frustrierender als in Sunless Seas, obwohl es weniger bestrafend war, da Sachen erhalten blieben, die mir nicht so wichtig gewesen wären aber Sachen zurückgesetzt wurden, wo mich es wirklich störte.
Zudem hatte ich einige Tode, wo ich praktisch nichts gegen machen konnte, da anfangs manchmal ein viel zu starker Gegner aus dem nichts auftauchte, vor dem ich nicht fliehen konnte (ausweichen funktionierte bei mir nicht immer so gut, vor allem wenn die Lok auf dem Kopf war). Einmal wurde ich auch von dem Rückstoß eines Angreifers permanent an die Wand gepresst, wo ich nur Zuschauen konnte.
Nach einem Tod wird der Großteil des Handlungsfortschritt zurückgesetzt, was zu viel Wiederholung führte und die Immersion stark beeinträchtigte. Die Karte wurde allerdings nicht zurückgesetzt was für mich, der das Erkunden unbekannten Gebiets in dem Spiel sehr mag die Frustration nicht wirklich senken konnte und eher die Repetition erhöhte.
Ich hatte öfters das Gefühl, das in dem Spiel noch deutlich mehr Potential versteckt ist.
Zum einen hätte man ein klein wenig mehr Arbeit ins Gameplay stecken können. Soweit ich weiß halten die Entwickler bewusst Gameplay auf ein Minimum, aber etwas mehr Liebe dazu hätte die Abwechslung erhöht und Entscheidungen im Bezug darauf mehr Bedeutung gegeben.
Es wäre auch gut gewesen, wenn bereits gelesener Text markiert worden wäre, es bringt einen immer etwas aus dem Lesefluss, wenn man zum wiederholten mal bereits bekannten Text liest. Mit der Zeit überfliegt man Texte immer häufiger, wodurch man aber mit der Zeit auch neue Geschichten verpasst, welche ja das Herz des Spiels sind.
Ich hätte mir auch mehr Persistenz nach Toden gewünscht. Mein größtes Problem mit dem Spiel war, wie häufig man auf Wiederholungen trifft. Vor allem nach einem Tod muss man an jedem Hafen neu anfangen und Offiziere neu einsammeln und ihre Quests neu beginnen. Es sammelt sich eine Menge Wiederholung und zum großen Teil werden die Aktivitäten des vorherigen Kapitäns vom Spiel nicht anerkannt.
Generell wäre es schön gewesen etwas mehr Abwechslung zu generieren. Zu Beginn des Spiels gibt es ein Event, welches während der Fahrt durch die Anwesenheit eines Passagiers ausgelöst wird wo man sich mit diesem unterhält. Warum gibt es sowas nicht öfter?
Es wäre wirklich schön gewesen, wenn sich zum Beispiel die Offiziere ab und zu bezüglich ihrer Quest melden oder wenn alle paar Wochen eine Art "verbringe Zeit mit einem deiner Offiziere" Event ausgelöst worden wäre.
Auch wäre es nett gewesen, wenn die Aufenthalte an den Häfen etwas unvorhersehbarer gewesen wären.

Sunless Skies ist kein schlechtes Spiel, es kann manchmal sogar sehr gut sein. Aber es wird leider durch häufige Wiederholungen zurückgehalten.