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The Dark Pictures Anthology: Little Hope
The Dark Pictures Anthology: Little Hope

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Supermassive Games hält auch mit »Little Hope« starr am Prinzip ihres Hits »Until Dawn« fest. Ich steuere eine Gruppe bestehend aus fünf unterschiedlichen Charakteren durch ein üppiges Horrorszenario und muss dabei immer wieder Entscheidungen treffen, die im Verlauf der Story über deren Ableben oder Weiterbestehen bestimmen. Soweit, so bekannt. Aber auch gut.

»Little Hope« macht im direkten Vergleich zu »Man of Medan« (dem ersten Teil der "Dark Pictures Anthology") nochmal einen deutlichen Sprung nach vorne. Die Umgebung ist sichtlich abwechslungsreicher und auch die Geschichte reißt ein gutes Stück mehr mit. Natürlich auch, weil das Hexen-Szenario in Neuengland einfach mehr hermacht, als die Irrfahrt auf dem verlorenen Militärkreuzer im Pazifik. Während ich dort eine Metall-Kulisse nach der anderen erkunden musste, die einfach alle gleich aussahen, wartet »Little Hope« mit einsamen Landstraßen, dichten Wäldern, Kleinstadt-Häusern in verschiedenen Epochen und Baustilen, einem Friedhof und einem Spielplatz auf.

Ich steuere eine Stundenten-Gang inklusive Professor, die nach einem Busunglück im verlassenen Städtchen "Little Hope" gestrandet sind und auf ihrer verzweifelten Suche nach einem funktionierenden Telefon immer wieder auf die Schatten der Vergangenheit treffen. In Little Hope fanden früher nämlich Hexenverbrennungen statt, was auch der Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist.

Wirklich originell ist das Gruselsetting natürlich nicht, Stories wie diese gehören zu jedem Halloween-Filmmarathon. Dazu kommt eine sehr deutliche Anlehnung an den ersten "Silent Hill"-Teil, die immer wieder ins Auge sticht. Auch in der Umsetzung des "Grusels" bleibt Supermassive Games seinem bewährten Prinzip treu: Jumpscares, verlassene Häuser, kurze Spukeinlagen am Wegesrand und vor allem (ab dem Ende des zweiten von drei Akten) reichlich Terror mit Quick-Time-Events.

Letztere spielen sich allerdings deutlich entspannter als noch im Vorgänger. Ich muss zwar schnell reagieren, aber es bliebt fair genug, um im ersten Anlauf schaffbar zu sein. Ebenfalls erfreulich sind die neuen Markierungen, die nochmal deutlich zeigen, wenn ein Objekt dazu bestimmt ist, die Szene zu beenden. Plötzlich das Ende eines Schauplatzes einzuleiten, obwohl ich mich eigentlich noch umschauen wollte, ist damit vorbei.

»Little Hope« richtet sich deutlich an Casual-Zocker und bietet eine ganz gut gelungene Atmosphäre, die echte Horror-Profis zwar nicht gänzlich abholt, oder irgendein Rad neu erfindet, dafür aber eben für den gediegenen Wochenend-Zock passt. Das Gameplay ist bis auf die wenigen Quick-Time-Events nicht wirklich herausfordernd und auch die Story habe ich in der Form schon einige Mal erlebt. Zwar gibt es am Ende einen ganz netten Spin, aber alles in allem ist »Little Hope« eher Popcorn-Kino als packender Nervenkitzel.

Da auch hier wieder alle Charaktere sterben können und es im ersten Durchlauf eher unwahrscheinlich ist, alle Figuren zu retten, es hier und da sowieso Entscheidungen gibt, bei denen es im Nachhinein reizt, sich die Alternative anzuschauen, ist ein zweites Durchspielen fast schon Pflicht.

Für den ersten Durchlauf habe ich ca. 5 Stunden benötigt. Für 30€ Kaufpreis völlig in Ordnung.

Mit dem Kinomodus (quasi das Couch-Coop), bei dem jeder Charakter einem Spieler zugeordnet werden kann, und dem Online-Coop für zwei Spieler, gibt es wie schon bei »Men of Medan« einen zusätzlichen Anreiz.

Kurzum bietet »Little Hope« ausstreichend Unterhaltung fürs Geld, zumindest wenn man nicht "das nächste große Ding" erwartet. Vor allem im Mehrspieler-Modus (ob Lokal oder Online) gewinnt das Spiel deutlich an Spaß dazu. Das Timing zu Halloween passt perfekt zur Klischeebeladenen Story und diesmal steuere ich nicht nur Teenies, sondern auch zwei Erwachsene. Wenn das mal nichts ist!