Cassette Beasts gelingt es die Pokemonformel zu nutzen und sinnvoll weiterzuentwickeln ohne dass es sich dabei wie ein Abklatsch des Originals anfühlt.

Besonders wenn es darum geht zu Experimentierfreudigkeit mit neuen Monstern und Techniken einzuladen ist Cassette Beasts deutlich angenehmer als Pokemon. Hier levelt man nämlich nicht einzelne Monster, sondern als Charakter und alle Monster haben damit die gleiche Stufe. Außerdem kann man die Fähigkeiten seiner Monster beliebig hin und her wechseln. Damit macht es Cassette Beasts einem sehr leicht neue Strategien auszuprobieren. Und Cassette Beasts bietet eine Komplexität, die diese erschaffene Spielwiese auch sinnvoll nutzen kann. Es gibt viele interessante Kombis, die auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind. Viele davon werden einem in den Kämpfen mit den Ranger Captains beigebracht. Das ist auch schön gelöst.

Auch beim Fangen der Monster bietet Cassette Beasts sinnvolle Verbesserungen im Vergleich zum großen Vorbild. So können zum Beispiel Monster nicht sterben, während man probiert sie zu fangen.

Neben dem Kämpfen und Monsterfangen verbringt man in diesem Spiel viel Zeit damit die offene Welt zu erkunden und größere und kleinere Umgebungsrätsel zu lösen.

Dazu benutzt man Bewegungsfähigkeiten ähnlich zu den VMs in Pokemon, allerdings muss man einzelne Monster nicht damit ausrüsten, sondern lediglich einmal das richtige Monster dafür gefangen haben. Das Design der Open World und die darin enthaltenen Rätsel sind auch nett gestaltet und bieten eine willkommene Abwechslung zu den Kämpfen. Außerdem gibt es keinerlei Zufallskämpfe. So kann man mit den Bewegungsfähigkeiten ungewollte Kämpfe leicht umgehen. Und häufig muss man auch wirklich nicht gegen wilde Monster kämpfen, denn Grinden um nicht unterlevelt zu sein ist praktisch nicht nötig. Es reicht vollkommen die quests abzuarbeiten und ab und an mal die spannenderen Kämpfe zu machen, wir zum Beispiel gegen Schattenfusionen.

Neben all diesen Gameplay-Änderungen, welche Cassette Beasts implementiert hat, probiert es auch eine erwachsenere Geschichte zu erzählen als Pokémon. Das heißt keinesfalls, dass man hier den Plot einer HBO Serie serviert bekommt, aber man behandelt teilweise ernstere Themen und setzt einige schöne Referenzen ein, die sich an die Generation richten, die mit den ersten Pokemon Generationen aufgewachsen sind.

Das größte Highlight ist für mich allerdings der Soundtrack. Dieser bietet viele gute und abwechslungsreiche Songs, die auch noch alle mit Vocals versehen sind. Der Clou ist, dass die Vocals allerdings nur in bestimmten Situationen zu hören sind. Im Kampf zum Beispiel nur im Fusionsmodus. Das ist eine wirklich schöne Mechanik, die mich jedes Mal wieder gehyped hat. Zusammen mit HiFi Rush für mich der beste Soundtrack dieses Spielejahres.

Abschließend ist Cassette Beasts für mich ein wirklich beeindruckendes Spiel für ein solch kleines Studio und das erste Spiel in diesem Genre, was mir wirklich Freude gemacht hat seit der dritten Generation Pokémon.

Reviewed on Nov 20, 2023


Comments