Die dritte Runde des bewährten "3D-Prince-of-Persia"-Prinzips - nur eben mit Lara, nicht dem Prinzen.

Diesmal wurde ordentlich an der Grafik geschraubt. Die Enginge ist unverkennbar immer noch die gleiche, aber nun sind alle Objekte wie Items oder Schalter echte 3D-Objekte, es gibt Partikeleffekte, die klassischen Quader der Umgebung können "halbiert" sein und vor allem: es wurde wirklich stimmungsvoll mit Licht gearbeitet.

Die Level sind deutlich komplexer gestaltet als in den vorherigen Teilen - hier muss man wirklich manchmal eine ganze Weile suchen, knobeln, überlegen, um den Pfad durch die Level zu finden. Was früher der Pfad zu einem Geheimnis war ist hier oft der von den Designern erwartete Pfad, der zu beschreiten ist. Von der Gewöhnung der Vorgänger, dass es einen "richtigen" Weg gibt und der auch offensichtlich ist, muss man sich hier lösen. Gleichzeitig gibt es speziell im Startgebiet Dschungel deutlich mehr Fallen, die teils schon an der Grenze zur Unfairness wandeln. Die Anzahl der Gegner wurde hingegen deutlich nach unten korrigiert, sodass diese kaum noch eine Gefahr darstellen.

An den Waffen wurde ein bisschen gedreht, es gibt wieder einige Fahrzeuge. Das Kajak ist eine einzige Gemeinheit, auch die Passagen mit der Minenlore lassen graue Haare wachsen.

Ein designtechnischer Totalausfall ist leider das letzte echte Level und wieder der Endgegner. Im letzten Level haben sie es auch für mich dann einfach übertrieben mit der Kniffeligkeit, führen mit den Wespen einen unheimlich nervigen Gegnertyp ein, der nicht sonderlich schwer ist sondern einfach nur Zeit raubt, und die Passage mit dem Erdbeben ist wirklich komplett katastrophal. Auch beim Endgegner wieder kein Sound, dafür viel im Kreis laufen. Unterwältigend.

Erwährenswert ist jedoch das verbesserte Sounddesign in den Levels, die Soundeffekte und Musik untermalen Schreckeffekte, Entdeckungen, neue Abschnitte deutlich besser als in den Vorgängern und sorgen, vor allem im Zusammenspiel mit der Beleuchtung, für eine größere Immersion.

Den stark angezogenen Knobelfaktor muss man mögen, bzw. man muss sich auf ihn einlassen. Wenn man das will, passt das Spiel insgesamt besser als bei den Vorgängern zusammen. Ich kann jedoch verstehen dass die Diskrepanz aus den Passagen, die man teils mit sehr hohem Tempo spielen muss und den Passagen, wo man quasi nach jedem Schritt alles absuchen muss, um den weiterführenden Weg oder Secrets zu finde, manche nervt und zur Abwertung führt.

Für mich war das Spiel lange auf dem Weg zur 4/5, das letzte Level und der Endgegner waren aber so nervig, dass ich doch nur die 3,5/5 gebe.

Reviewed on Apr 24, 2024


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