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in the past


Simple fun for a few hours, much slower than its successors, but hey you have to start somewhere.

Der Spielhallenklassiker, der nie in einer Spielhalle erschien

Burnout ist durchaus eine ziemlich interessante Reihe an Rennspielen. Denn wenn man ehrlich ist, ist jeder Teil doch ziemlich unterschiedlich und legt einen ganz anderen Schwerpunkt. Die Reihe wurde erst so richtig bekannt, als sie sich eher zu einem Actionspiel mit Crashorgien entwickelt hat. Im ersten Teil ist davon tatsächlich noch nicht viel zu sehen, die einzige Gemeinsamkeit zu späteren Teilen ist dabei die Tatsache, dass der verursachte Schaden durch Unfälle während eines Rennens gezählt wird. Tatsächlich ist Burnout aber eher im Stile eines klassischen Rennspiels aus der Spielhalle entworfen worden. Der Karrieremodus umfasst fünf Grand Prix mit jeweils mehreren Rennen gegen drei KI-Fahrer, wo entsprechend die Anforderungen zur Fortsetzung der Karriere steigen. Nach erfolgreich absolvierten Grand Prix schaltet sich dann auch ein Duell auf jeweils einer Strecke frei, wo man dann mit einem Sieg gegen den einzelnen Gegner dessen Fahrzeug freischalten kann.
Dabei würde ich durchaus sagen, dass die KI-Gegner gar nicht die Hauptherausforderung in diesem Spiel sind, sondern tatsächlich der unerbittliche Countdown, der sich erst mit Erreichen des nächsten Checkpoints wieder etwas auffüllt.
Eben schon wie in den Klassikern Daytona USA oder OutRun.
Und weil die Strecken in Burnout voller Verkehrsfahrzeuge sind, kommt es entsprechend darauf an, möglichst fehlerfrei zu fahren. Zu viele Unfälle werden unweigerlich zu einem Game Over führen.

Gemeinsam mit den unzähligen Highscore Listen in diesem Spiel, schreibe ich hier durchaus von einem Spiel, womit man als Spielhallen-Betreiber durchaus hätte Geld verdienen können.
Interessanterweise war das Spiel aber nie für die Spielhalle gedacht und es ist ausschließlich für die Heimkonsole entworfen worden.
Das macht Burnout daher schon zu einem vollwertigen Rennspiel und dafür fällt die Spielzeit von 3 1/2 Stunden doch ziemlich kurz aus. Würde ich hier dagegen von einer erweiterten Portierung eines Spielhallen-Titels schreiben wäre die Spielzeit für mich dagegen vollkommen in Ordnung, weil die ja konzeptionell deutlich kürzer gehalten werden müssen, damit Kunden diese bei einem Besuch durchspielen können.
Technisch sieht man Burnout natürlich sein Alter an, man merkt an den anderen Plattformen auch, dass es nur eine Portierung von der PlayStation 2 ist, weder auf GameCube noch auf der Xbox reißt es grafisch irgendwelche Bäume aus und bringt die Konsolen ansatzweise in Verlegenheit.
Wirkliche spürbare Unterschiede gibt es dagegen in der Soundkulisse, es ist deutlich zu hören, dass die Xbox-Version unkomprimierte WAV verwendet, während die anderen Plattformen nur komprimierten Ton präsentieren. Dadurch fetzt vor allem der Soundtrack, der sogar dynamisch auf das Gameplay reagiert, nur auf der Microsoft-Konsole so richtig und lässt da auch die Muskeln spielen.

Auch wenn Burnout aus meiner Sicht hauptsächlich ein Rennen gegen die Uhr ist, soll das nicht heißen, dass die KI nur Beiwerk ist. Durch den hier zum Einsatz kommenden Gummiband-Effekt kann man der KI natürlich nicht total davon fahren, sondern kann einen auch schon unter Druck setzen. Zugleich ist die KI aber auch extrem Fehleranfällig, auch diese baut regelmäßig Unfälle, was aus meiner Sicht sogar ganz cool ist und durchaus das Gefühl erwirkt, als fahre man gegen andere menschliche Spieler.
Interessanterweise ist die "PlayStation 2"-Version die tendenziell schwerste Version des Spiels, denn aufgrund des deutlich kleineren Speichers wird der Verkehr nur für eine gewisse Entfernung berechnet. Schafft es die KI einen entsprechend großen Vorsprung herauszufahren, dann folgt ein fehlerfreies Rennen, weil für sie kein Verkehr mehr existiert. Sie ist dann entsprechend kaum noch einholbar. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Xbox-Version grundsätzlich das gleiche Problem hat, allerdings ist durch den größeren Speicher die Berechnungsentfernung vom Verkehr eine deutlich größere, die KI muss also einen noch größeren Vorsprung haben, bevor sie dann kaum einholbar wird.

Burnout ist durchaus ein gutes Spiel, richtet sich aus meiner Sicht aber tatsächlich eher an Leute, die gerne das Gefühl einer Spielhalle bei sich zu Hause aufleben lassen möchten. Denn das Spiel macht für mich einfach den Eindruck als hätte es eigentlich dahin gehört.

Burnout steht als vollständiges Let's Play auf meinem YouTube-Kanal zur Verfügung.