Schnipp, Schnapp, Schiff ab

In Hardspace: Shipbreaker spielt man einen Abwracker von Raumschiffen.
Dabei arbeitet man in diesem Spiel in 15 Minuten Schichten, wo es eigentlich das Ziel ist in dieser Zeit so effizient wie möglich zu werden, da man als Spieler von einer riesigen Schuldenlast erdrückt wird und man daher in diesen 15 Minuten versuchen muss, soviel abzuwracken, das nach der Schicht weniger Schulden vorhanden sind als vorher.
Damit könnte das Spiel durchaus ein ziemlich stressiges Puzzle-Spiel werden. Glücklicherweise bietet das Spiel aber auch die Möglichkeit die Karriere ohne das 15-Minuten Limit zu spielen. Man kann also dann so viel Zeit in einer Schicht verbringen, wie man es möchte und kann daher in einer Schicht auch ein komplettes Raumschiff verwerten.
Tatsächlich war das auch der Modus, in dem ich meinen Durchlauf gemacht habe. Dann wandelt sich das Spiel von einer durchaus stressigen Arbeit in ein extrem entspanndes Spiel, wo man einfach in aller Ruhe Schiffe zerlegt und ihre Einzelteile ganz nach deutscher Art der Mülltrennung sortiert.
Natürlich ist das Spiel stupide. Man macht eigentlich immer das gleiche. Aber trotzdem hatte ich schon extrem viel Spaß damit.
Anspruchsvoll ist das ohne Zeitlimit eher wenig. Auch wenn es natürlich trotzdem ein paar Herausforderungen zu Meistern gibt. Die richtigen Schnitte zu setzen, die richtigen Schritte bei Antrieben, Reaktoren und so durchzugehen. Macht man was falsch, kann das auch mal in einer Katastrophe enden.
Die Story ist durchaus ganz nett, ist aber natürlich nicht sonderlich preisverdächtig. Das Highlight am Ende, wo man im Zuge eines Kampfes um Arbeitnehmerrechte ein Schiff zerstören anstatt sauber abwracken soll ist durchaus eine willkommene Auflockerung gewesen.

Ein paar durchaus nervige Schwächen hat das Spiel leider auch. Die Physik ist ziemlich seltsam. Es fehlt einfach die Möglichkeit, dass beispielsweise Streben einfach auseinander reißen können. Das sorgt dafür, dass ein kleines Fitzelchen die komplette restliche Konstruktion festhält und sich daher nichts ziehen lässt.
Ansonsten halte ich es durchaus für ein Ärgernis, dass die zahlreichen Sammelobjekte in Form von Nachrichten oder Briefen, die einen Haufen an Hintergrundinfos zur Spielwelt geben, viel zu selten zu finden sind. Möchte auch ehrlich sein, abseits der Trophäen/Errungenschaften bietet das Spiel dann doch viel zu wenig, um es nach der Story ausführlich weiter zu spielen, um sich auch noch alle Sammelobjekte zu holen und damit alles über die Spielwelt zu wissen.
Habe das Spiel auf der Xbox Series S angefangen und dann später auf der Series X bis zum Ende weitergespielt. Interessanterweise war die Performance auf der Series S tatsächlich besser. Bei der Series X hatte ich extreme Slowdowns, sobald das Gas in die Luftschleuse strömte. Series S lief da wegen der kleineren Auflösung spürbar besser. Abhilfe schafft auf der Series X dann sicherlich, das Spiel nur in 1440p zu spielen.
Ansonsten wird das Spiel auf der Xbox Series in den Errungenschaften als "PC Version" betitelt, allerdings bietet es trotz des Namens leider keinerlei Maus- und Tastatursteuerung auf der Xbox. Gerade eine Maus habe ich teilweise aber echt schmerzlich vermisst. Wenn mal wieder ein Schiffsteil oder eine Tür in der Entfernung davon flog, war das manchmal eine Glückssache, ob ich mit dem Controller noch hinterher kam. Denn das Auto-Aim ist leider auch nicht sonderlich gut.

Das Spiel hätte ich bereits nach 65 Spielstunden auf 100% abschließen können. Habe aber noch ein paar Extra Schichten eingelegt um auch noch den höchsten Rang, 30, zu erreichen, weswegen es dann rund 76 Stunden geworden sind.

Das Spiel wurde vollständig auf Twitch gespielt und steht als VOD auf YouTube zur Verfügung.

Reviewed on Feb 06, 2024


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