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April 12, 2022

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Als großer Fan der Borderlands Serie habe ich mich sehr auf Wonderlands gefreut. Der DLC für Borderlands 2 auf dem dieser gesamte Titel basiert ist meiner Meinung nach der beste DLC, den es jemals für irgendein Spiel gab. Wonderlands hat also große Erwartungen zu erfüllen.

Der erste große Unterschied zu Borderlands ist das Klassensystem. Man kann nun eine von 6 Klassen wählen (und später noch eine Zweitklasse) anstatt einen vorgefertigten Charakter zu spielen. Der Charaktereditor ist super, erstaunlich umfangreich und lässt eigentlich keine Wünsche offen. Die Klassen haben mich allerdings nicht ganz überzeugen können. Zwar hat man theoretisch mit 6 kombinierbaren Klassen mehr Auswahl als jemals zuvor, aber keine der Klassen hat für mich eine so ausgeprägte Identität, dass ich wirklich Spaß am skillen und leveln hätte. Die Intention der Skilltrees ist in Borderlands irgendwie klarer und 2 Skilltrees des selben Borderlandscharakters harmonieren besser als die möglichen Multiclass-Kombinationen hier.

Eine weitere Neuerung bietet Wonderlands in der Overworld des Spiels. Das Durchqueren von weiten und größtenteils leeren Arealen per Fahrzeug wurde durch eine thematisch passende Tabletop-Worldmap ausgetauscht, durch die man seinen Charakter steuern und kleine Geheimnisse entecken kann. Besonders witzig sind die verhassten "Random Encounter", die man hier einfach mit einer Ohrfeige von der Karte schallern kann. Diese Overworld ist viel angenehmer und ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zu Borderlands.

Die Areale, die man aus der Overworld heraus betritt sind die eigentlichen Level in denen man spielt. Diese sind auf gewohnt gutem Borderlands-Niveau. Thematisch abwechslungsreich und gefüllt mit zahlreichen witzigen Sidequests.

Die Dialoge und der Humor generell haben sich merkbar gebessert im Vergleich zu Borderlands 3. Fast alle Sidequests bedienen sich auf unterhaltsame Art und Weise irgendwelcher Referenzen, wobei natürlich diesmal der Fokus noch mehr auf Themen aus dem Nerdkosmos liegt, da sich das gesamte Spiel in einem Pen & Paper Kostüm verhüllt.

Beim Gameplay hingegen hat Wonderlands für mich leicht abgebaut. Es wurden einige neue Elemente eingeführt, die die bekannte Formel ganz sachte aufrütteln, wie den Gegnertyp Skelett, ausrüstbare Meleewaffen oder Zauber statt Granaten. Der letzte Punkt ist die gelungenste Verbesserungen. Die Zauber bieten viel mehr Abwechslung als die Granaten aus Borderlands und auch viele Skilltrees interagieren gut mit den Zaubern. Die Meleewaffen hingegen sind zwar nett, aber nach wie vor hat man nur eine einzige Taste zum Zuhauen und insgesamt hat Melee als Krieg in Borderlands 2 schon besser funktioniert. Was das Gameplay-Loop in Wonderlands allerdings deutlich weniger spaßig macht als in Borderlands ist die unglaubliche Menge an Fallen, Fässern und generellem AoE Schaden, durch den man sich durchwurschteln muss. Die meiste Zeit steht man in irgendeiner Schadensquelle und generell machen die Fallen mehr Schaden als die Gegner direkt. Somit spielt man eigentlich nie so, dass man probiert vor Gegnern in Deckung zu gehen, sondern achtet die ganze Zeit nur auf den Boden und versucht vor der nächsten Elementarpfütze wegzurennen. Das sind nicht die Elemente die meiner Meinung nach in einem Shooter entscheidend sein sollten, nehmen hier allerdings die Hauptrolle in Sachen Gefahr ein. Dazu kommt noch, dass die Gegnerdichte in den meisten Leveln zu gering ist. Heißt, man kriegt selten dieses befriedigende Gefühl eine große Gegnergruppe mit einer gelungenen Kombo zu pulverisieren und die Zahlen hochfliegen zu sehen.

Zuletzt wäre da dann noch das Lategame. Anstelle des Raids, der die ultimative Fähigkeitsprüfung in Borderlands 3 darstellte, bietet Wonderlands fürs Lategame zufällig generierte Dungeons. Das ist auf lange Sicht zwar abwechslungsreicher, allerdings sind diese Dungeons lange nicht so spannend und gut konstruiert wie der Maliwan Takedown in Borderlands 3.

Abschließend muss ich sagen, dass mich Wonderlands trotz guter Dialoge und spaßiger Sidequests nicht so gefesselt hat wie Borderlands 2 oder 3, da das Gameplay von Moment zu Moment weniger Spaß macht und mich die zufällig generierten Dungeons im Lategame überhaupt nicht reizen.