Für mich der inoffizielle vierte Teil der Reihe. Klar, die Puzzles dieses Point and Click Adventures von Telltale sind super einfach, aber ich bin hier wegen der Story und die wurde in meinen Augen gelungen weitergeführt. Ein Trumpf ist auch, dass Christopher Lloyd als Doc Brown zurückkehrt und die englische Stimme von Marty unfassbar nah an Michael J. Fox ist. Wer die Filme liebt, kann hier eigentlich kaum etwas falsch machen. Spannend, toll geschrieben, mit viel Humor und dem Herz am rechten Fleck. Ein Muss für alle, die sich einen vierten Teil wünschen, aber Angst haben, dass ein weiterer Film das Ansehen der Reihe zerstören könnte.

Das Game hatte es von vornherein schwierig, da "Dead Space" vermutlich mein liebstes Horrorgame ist und die Macher alles daran setzten, ein neues Game dieser Art zu schaffen. Das fängt beim HUD an, geht über Setting/Look sogar so weit, dass man auch hier "Leichen" zertritt um Munition zu kommen. Zunächst war ich daher auch etwas ernüchtert, denn trotz der fantastischen Optik hat es das Spiel nicht geschafft, dass ich auch nur ansatzweise Panik verspürte. Schon war die erste Enttäuschung da. Gepaart auch mit der Tatsache, dass mir das Spiel selbst auf der höchsten Schwierigkeitsstufe viel zu einfach war und ich tatsächlich erst mit dem Auftauchen der "Unsichtbaren" zum ersten Mal Probleme bekam / gestorben bin. Aber mit laufender Spielzeit hat mich das Game dann doch noch bekommen. Die Sets wurden immer klaustrophobischer, immer unheimlicher und dann kam auch immer häufiger die Panik auf, dass man einen der "Jump Scare Gegner" in der Ferne übersehen hat, die einen aus dem nichts grabben, sofern man sie nicht schon aus der Entfernung erledigt hat. In Kapitel 6 kam dann auch noch ein Gegner dazu, der einen dazu zwingt, seine komplette Strategie zu ändern. Dies empfand ich als äußerst cleveren Kniff, der mir das Spiel auch noch einmal aufwertete. Etwas enttäuschend waren hingegen die beiden Bossfights. Bin kein Fan davon wenn diese künstlich schwer gemacht werden, in dem der Grund für die Schwierigkeit einfach die Vielzahl Minions sind, die währenddessen auf den Spieler losgelassen werden und nicht der eigentliche Boss selbst. Unterm Strich tue ich mir gerade richtig schwer, das Game zu bewerten, da ich nicht sicher bin, ob (wie vermutlich bei den meisten Leuten) nicht einfach nur die Enttäuschung aus mir spricht, dass "The Callisto Protocol" kein zweites "Dead Space" geworden ist, denn objektiv betrachtet handelt es sich um ein fantastisch aussehendes Spiel, mit toller Atmosphäre und ordentlichem Gameplay, das zwar kein Meisterwerk ist, aber innerhalb seines Genres durchaus überzeugen kann und Spaß macht. Vielleicht geht es bei näherer Betrachtung am Ende auch noch mal einen halben Stern nach oben.